Bewertung ansehen: MSC Armonia

    • Reisemonat:
    • August/September 2018
    • Reiseziel:
    • Westliche Karibik

    “Nicht mal 3 Sterne Niveau, Betrug bei Landausflug, Beschreibung Getränkepaket völlig falsch, altes und für Passagierzahl deutlich zu kleines Schiff”

Fragen zur MSC Armonia

    • Wie hat Ihnen die Kabine 8197 gefallen?
    • 2 von 5
    • Ihr Kommentar zur Kabine 8197:
    • Meine Kabine (eine Standardaußenkabine auf Deck 8) war die mit weitem Abstand kleinste Kabine die ich auf meinen bisher 30 Kreuzfahrten hatte. Für eine Einzelbenutzung war sie ausreichend, aber bei der normalen Zweierbelegung tritt man sich wohl ständig gegenseitig auf die Füße. Das Bad war auch sehr klein mit einer nur durch einen Vorhang abgetrennten, winzigen, dreieckförmigen Duschecke. Die Kabine war aber zweckmäßig und elegant eingerichtet - und immer top sauber - Danke an meinen Kabinensteward Mohamad!
    • Wie beurteilen Sie die Auswahl und Qualität der Speisen und Getränke an Bord des Schiffes MSC Armonia?
    • 1 von 5
    • Wie hat Ihnen das Unterhaltungsangebot gefallen?
    • 4 von 5
    • Wie sehr hat Ihnen der Sportbereich auf dem Schiff MSC Armonia gefallen?
    • 2 von 5
    • Wie zufrieden waren Sie mit dem Service in den Bars und Restaurants?
    • 3 von 5
    • Wie ist Ihr Gesamteindruck vom Schiff MSC Armonia?
    • 1 von 5
    • Möchten Sie einige weitere Stichworte zum Schiff MSC Armonia notieren?
    • Die MSC Armonia ist vergleichsweise alt. Das Schiff wurde 2001 für Festival Cruises als MS European Vision gebaut und nach deren Bankrott von MSC übernommen. Es wurde 2014 renoviert und dabei um ca. 20m verlängert. Aufgrund der Renovierung sieht man dem Schiff sein hohes Alter zumindest bei der Inneneinrichtung kaum an. Lediglich einige der Fahrstühle sind etwas klapprig und haben abgenutzte Knöpfe mit kaum lesbarer Beschriftung. Es gibt übrigens 4 Fahrstuhlbereiche statt der üblichen 2 oder 3 (was wohl mit der Verlängerung zusammenhängt), wobei man aber trotzdem oft lange warten musste und zudem mit einigen der Fahrstühle nicht aufs Pooldeck kommt. Es gibt kein Atrium und so etwas wie eine Royal Promenade / Broadway schon gar nicht. Daß das Schiff schon älter ist sieht man auch eher am Gesamtdesign. Es gibt z.B. nur ein einziges Deck mit Balkonkabinen. Positiv: Im hinteren Bereich ist das Schiff weit weniger zugebaut als viele modernere Schiffe, man kann dort über Außentreppen von Deck 11 bis mindestens Deck 8 (oder 7...) gelangen und findet dort ruhige Plätze. Zum Frühstück konnte man hinter dem Buffet einen relativ kleinen Außenbereich nutzen (oder eben ein oder zwei Decks tiefer gehen). Außerdem gibt es einen halboffenen Bereich (Sonnensegel) mit Bar vor dem Buffet. Der Poolbereich ist (wegen der Verlängerung) relativ großzügig. Es gibt zwei Hauptpools, zwei Whirlpools und einen großen Kinderplanschbereich. Trotzdem reichen die Pools und auch die Anzahl der Liegen im Schatten* nicht annähernd aus für die große Zahl an Mitreisenden (ca. 2600!) bei einem insgesamt doch eher kleinen Schiff. Ein Solarium (überdachter Poolbereich) gibt es auf diesem Schiff nicht.

      * Dieses Problem wurde auch durch das unverschämte Verhalten zahlreicher Mitreisender (Stichwort Chair Hogs, siehe auch weiter unten), welches von den MSC Angestellten völlig ignoriert wurde, verschärft.

Fragen zum Veranstalter MSC Cruises

    • Wie war die Organisation der Ein-/Ausschiffung?
    • 2 von 5
    • Wie zufrieden waren Sie mit der Gästebetreuung auf dem Schiff?
    • 1 von 5
    • Wie empfinden Sie die Höhe der Nebenkosten an Bord? (5 = sehr günstig, 1 = sehr hoch)
    • 1 von 5
    • Wie bewerten Sie die Reederei-Landausflüge in Bezug auf Qualität und Preis-/Leistungsverhältnis?
    • 1 von 5
    • Würden Sie noch einmal mit MSC Cruises verreisen?
    • nein
    • Bemerkungen zu MSC Cruises
    • Service

      Ich habe MSC für diese Reise ausschließlich wegen der interessanten Route und wegen des vergleichsweise günstigen Preises mit sehr moderatem Einzelkabinenzuschlag gewählt. Bisher bin ich hauptsächlich mit Celebrity, Princess, NCL und Royal Caribbean gefahren. Insgesamt musste ich feststellen, daß MSC vom gesamten Service-Niveau her nicht annähernd an diese Kreuzfahrtlinien heranreicht.

      Die Freundlichkeit des Personals (abgesehen von denen, mit denen man ständig direkten Kontakt hatte, also Kabinensteward und Hauptkellner sowie einigen wenigen Barkeepern) war weit entfernt vom amerikanischem Standard. So hat z.B. niemand die Gäste beim Betreten des Buffetrestaurants begrüßt (kein "Good Morning!", kein "Welcome!", kein "Enjoy your breakfast!" ...), niemand hat einen dort verabschiedet (kein "Good bye!", kein "Have a nice day!", kein "Thank you!"). Beim Landgang wurde die Bordkarte grußlos (kein "Enjoy your day!" oder "Welcome back!") und ohne die geringste Andeutung eines Lächelns entgegengenommen.

      Die Bedienung an den meisten Bars (insbesondere an der Poolbar und an der Il Girasole) war lustlos, träge, sehr langsam, nicht besonders freundlich und oft desinteressiert. Dort wurde man teilweise minutenlang stehengelassen während in aller Ruhe etwas umsortiert oder der Tresen saubergemacht wurde. Man konnte die Bestellung auch bei den Kellnerinnen direkt vor der Bar aufgeben. Diese waren immer freundlich - aber schneller ging es dadurch auch nicht. Sehr guten, immer freundlichen Service gab es aber im White Lion Pub und an der Casino-Bar.

      Zahlreiche Kleinigkeiten, die bei den oben erwähnten amerikanischen Kreuzfahrtlinien selbstverständlich inklusive sind, gibt es bei MSC nur gegen Extra-Bezahlung (z.B. Eiscreme oder Wasser zum Dinner im Hauptrestaurant), wenn man kein Getränkepaket gebucht hat (ja, seltsamerweise braucht man auch für das Eis ein "Getränke"-Paket!). Sogar für den Zugang zum obersten Sonnendeck wird extra kassiert, was ich als unverschämt empfinde!


      Speisen

      Die an Bord servierten Mahlzeiten waren mit die schlechtesten, die ich auf all meinen Kreuzfahrten bisher bekommen habe. Die Auswahl im Hauptrestaurant war eher unterdurchschnittlich, es gab häufig Risotto sowie einige Pastagerichte (die qualitativ durchaus gut waren), aber z.B. nur sehr selten Steak (und das war dann grottenschlecht: ziemlich dünn, sehr trocken und zäh). Auch wurde es trotz ausdrücklicher Bestellung statt medium im ersten Versuch bei beiden Gelegenheiten (sehr) well done geliefert. Am Fleisch konnte man gut erkennen, daß es MSC beim Einkauf hauptsächlich um den Preis und nicht um die Qualität gegangen ist. Filet Mignon, Hummer, Surf & Turf gab es nicht einmal (ohne Zuzahlung), dabei sind dies alles Klassiker bei anderen Kreuzfahrtlinien. Nur zum Vergleich: bei Celebrity gibt es beim Dinner als täglich verfügbare Alternative New York Steak. Bei der MSC Armonia gibt es auch kein Spezialitätenrestaurant.

      Das Angebot im Buffet-Restaurant war noch sehr viel schlechter! Zum Frühstück gab es jeden Tag exakt dasselbe. Mittags und abends gab es kaum Fleisch zum Auswählen (meist nur Huhn und bestenfalls mal einen Braten, jedenfalls kein Steak) und die Gemüse- und Obstauswahl war auch ausgesprochen bescheiden. Wenn man ein Stück frische Ananas haben wollte, musste man sich einen Cocktail bestellen. Beim Buffet gab es die Ananas jedenfalls nur aus der Dose. Insgesamt war das Obstangebot mitten in der Karibik ziemlich dürftig.

      Bei einer früheren Reise hat sich MSC in der Bordzeitung mehrfach dafür gerühmt auf jedem Schiff einen Pizzabäcker zu haben. Erstaunlicherweise waren sowohl die Pizzen, die damals auf der Splendida serviert wurden, als auch die jetzt auf der Armonia, die schlechtesten, die ich je gegessen habe: sehr dünn belegt, knochentrocken und gleichzeitig zäh, sowie weitgehend geschmacksfrei. Jeder philippinische Hilfskoch auf einem amerikanischen Schiff bekommt wesentlich bessere Pizzen hin (und das ganz ohne italienische Wurzeln).

      Für die Burger (erbärmlich dünn und labberig) und die Pommes Frites (nur labberig), die auf der MSC Armonia serviert wurden, würde sich noch der popligste McDonalds in Hintertupfingen schämen.


      Getränkepaket mit falschem, täuschendem Namen und völlig unzutreffender Beschreibung

      Ich hatte das "Premium All-inclusive"-Getränkepaket mitgebucht. Die Beschreibung auf der deutschen Webseite ist vollkommen falsch. Das fängt schon mit dem Namen an: es sind nämlich sämtliche Premium-Getränke ausgeschlossen (und "All inklusive" ist es schon mal gar nicht). An Bord / in Englisch wird dieses Getränkepaket auch nur "All inclusive drink package" genannt - und es gibt dort auch noch ein "Deluxe all inclusive drink package". Nur letzteres entspricht weitgehend einem "Premium" oder "All inclusive" Paket, wenngleich dort auch noch nicht wirklich alles inklusive ist. In der deutschen Beschreibung des "Premium All-inclusive"-Getränkepaketes wird "... eine große Auswahl offener Weine (glasweise), Bier ..." versprochen. Darüber, ab wann eine "große Auswahl" beginnt, kann man natürlich streiten. Ich hätte je ca. 10 verschiedene Weiß- und Rotweine erwartet. Bei MSC besteht die "große Auswahl" aus der Wahl zwischen 2 Weißweinen, einem Rose- und 2 Rotweinen. Beim Weißwein konnte man zwischen einem italienischem Grillo und einem (wohl auch italienischem) Chardonnay wählen. Der Chardonnay war deutlich unterdurchschnittlich, der Grillo praktisch ungenießbar. Alle, die nur Weißwein verlangt haben, bekamen ohne Nachfrage den Grillo. Beim Bier hatte man die "Wahl" zwischen Heineken im kleinen Glas, Heineken im großen Glas sowie Heineken in einer kleinen Flasche. Diese Einschränkung fand ich besonders unverschämt, da es eine ganze Reihe weiterer Biersorten (alle in 0,33 - 0,355l Flaschen) zum exakt gleichen Preis der Heineken-Flasche von 4,80 EUR (+15% Trinkgeld) gab. Nach einer längeren Diskussion über die offensichtlich fehlerhafte deutsche Beschreibung des Getränkepakets mit einem Rezeptionisten, mit dem stellvertretenden Barmanager und letztendlich mit dem Chef-Barmanager (alle sehr nett) wurde mein "Überhauptnicht Premium und nicht wirklich All-inclusive"-Getränkepaket (interner Code, u.a. auf der Bordkarte: 431) in das "Deluxe all inclusive drink package" (code 421) kostenfrei upgegradet. Mit diesem Paket gibt es dann tatsächlich fast alles inklusive: Bier auch anderer Sorten als Heineken, z.B. Stella Artois aus Belgien, Red Stripe aus Jamaica, Dos Equis aus Mexiko, Cristal und Buccanero aus Kuba. Beim Wein darf man dann auch tatsächlich wählen, wenngleich die Auswahl und Qualität doch sehr sehr hinter der von NCL oder Celebrity zurückbleibt. Es gab hauptsächlich unbekannte italienische Weine (von denen mich keiner überzeugt hat) und einige wenige internationale. MSC hat es sogar geschafft, unter all den hervorragenden deutschen Rieslingen einen auszuwählen, der überhaupt nicht schmeckt. Am Ende habe ich meist kalifornischen Chardonnay (Woodbridge) getrunken. Mit dem 421'er Getränkepaket kann man auch mal einen guten Rum (man ist ja schließlich in der Karibik!) genießen, wie den 7-jährigen Havanna Club oder den 8-jährigen Barcardi. Es gab auch zwei Sorten Single Malt Whisky: Glenlivet und Bowmore, während der Macallan auch bei diesem Paket nicht inklusive war.


      Entertainment / Shows

      Die Theatershows waren wirklich großartig. Hier kann MSC fast mit den amerikanischen Gesellschaften mithalten. Absolut kein Vergleich mit dem unglaublich lausigem Angebot bei der Kreuzfahrtgesellschaft mit den dämlichsten Schiffsnamen aller Zeiten (Mein Schiff #). Da könnte sich TUI Cruises sogar mal was bei MSC abschauen - oder besser gleich ihre Muttergesellschaft RCI (RCCL, Celebrity) fragen. Bei MSC gab es außer der Hauptshow (zu zwei Zeiten aufgeführt passend zu den zwei Essenszeiten) auch meist noch eine alternative Show dazwischen (21:15 Uhr). U.a. gab es zwei unglaublich gute Sänger (er Tenor, sie Mezzosopran), die bei mehreren Auftritten klassische Musik vorgetragen haben - u.a. Opernarien, klingt jetzt vielleicht für manche langweilig, aber die beiden waren echt klasse. Wenn ein großes Opernhaus, wie die Mailänder Scala, diese beiden engagieren würde, müsste sich dieses Haus absolut nicht dafür schämen! Einen Punktabzug muß ich hier aber doch vornehmen, da ich zwei aufeinanderfolgende (je einwöchige) Kreuzfahrten gebucht hatte und sich das Showprogramm in der zweiten Woche exakt wiederholt hat. Wenn eine Kreuzfahrtgesellschaft (wie nicht unüblich) zwei Routen immer abwechselnd anbietet, liegt es nahe, daß viele Gäste beide Routen buchen - zumal dieses hier so bereits von vornherein als Kombinationskreuzfahrt angeboten wurde. In einem solchen Fall erwarte ich dann auch ein Showprogramm für zwei Wochen.

      Auch die Musiker in den Bars und Lounges haben eine ansprechende Leistung gezeigt.

      Die gebotenen Poolaktivitäten waren eher nicht mein Ding - aber das ist Geschmackssache.


      Betrug beim Landausflug

      Daß die von Kreuzfahrtgesellschaften angebotenen Landausflüge fast immer völlig überteuert sind, kennt man ja. Aber so etwas wie diesmal beim MSC habe ich noch nie erlebt: Bei einem über MSC gebuchten Landausflug fühle ich mich ausgesprochen betrogen - tut mir leid, aber anders kann ich das wirklich nicht ausdrücken. Ich habe einige Tage vor der Kreuzfahrt via Internet den Landausflug MTB42 (AUSFLUG ZU DEN MAYFIELD FALLS, ab Montego Bay) gebucht. Für die Buchungsentscheidung war natürlich die mir auf der deutschen Webseite von MSC angezeigte Beschreibung kaufentscheidend. Ich habe den Ausflug wegen der versprochenen folgenden Erlebniselementen gebucht:
      - Jeepfahrt
      - Geführte Wanderung am Flussufer (mit Informationen durch den Reiseleiter)
      - Klettern / schwimmen im Fluss
      Leider musste ich während des Ausflugs feststellen, daß die ersten beiden Punkte überhaupt nicht stattfanden:
      - Statt einem Jeep (wie gebucht) erfolgte die Fahrt mit einem alten, klapprigen, schäbigen Bus chinesischer Herkunft.
      - Außer dem kurzen Abstieg vom Parkplatz zum Ausgangspunkt der (Im)-Flusswanderung gab es als "Wanderung" nur die Rückkehr (wenige hundert Meter) vom Ende der Flusswanderung an den Ausgangspunkt entlang des Flussufers, dies aber ohne jegliche Erklärungen.

      Da eine Jeeptour üblicherweise deutlich teurer als eine simple Busfahrt ist und die geführte Flussuferwanderung nicht stattfand, habe ich eine entsprechende Erstattung von MSC gefordert, was MSC bisher verweigert. Für einen Halbtagesausflug per Bus mit nur einem Stopp wäre der verlangte Preis jedenfalls vollkommen unangemessen. So etwas würde ich niemals buchen!

      Da die falsche Ausflugsbeschreibung auch noch Wochen nach meiner mehrfachen Reklamation unverändert im Netz steht, drängt sich der Verdacht geradezu auf, daß es sich hierbei nicht um ein Versehen sondern um Vorsatz handelt.


      Liegezeiten / Last Tender

      Teilweise waren die Liegezeiten in den Häfen deutlich kürzer als sie bei vernünftiger Planung sein könnten. Mit einer geringfügig höheren Fahrgeschwindigkeit hätte die Abfahrt deutlich später oder die Ankunft entsprechend früher erfolgen können. Als besonders übel habe ich es empfunden, wenn das letzte Tenderboot bereits eine ganze Stunde oder gar 1,5 Stunden (Belize und Roatan) vor der planmäßigen Abfahrtzeit des Schiffes fuhr. Selbst bei der wirklich weiten Tenderfahrt in Belize würde eine halbe Stunde vor Schiffsabfahrt völlig ausreichen (Tenderfahrzeit etwa 15 Minuten - und da hier lokale Tenderboote zum Einsatz kommen ist auch keine Zeit zum Wiederanbordnehmen der Rettungsboote notwendig).
      Beispiel Roatan: Ankunft des Schiffs lt. Tagesplaner um 7:00 Uhr, tatsächliche Ankunft gegen 6:00 Uhr, das erstes Tenderboot fuhr aber erst um 8:00 Uhr! Was soll das? Abfahrt des letzten Tenderbootes war wiederum schon um 15:30 Uhr, obwohl die Abfahrt des Schiffes erst für 17:00 Uhr angesetzt war (Fahrzeit des Tenderbootes dabei weniger als 10 Minuten). Die Entfernung zum nächsten Hafen Costa Maya betrug 166 Seemeilen, Ankunft dort 7:00 Uhr. Dabei ergibt sich eine Durchschnittsgeschwindigkeit von weniger als 12 Knoten. Bei diesem Teilstück wäre es theoretisch sogar möglich, erst um 22:00 Uhr loszufahren (letzter Tender 21:30 Uhr) und trotzdem am nächsten Morgen pünktlich anzukommen.
      Zweites Beispiel: George Town, Grand Cayman: letztes Tenderboot bereits um 13:30 Uhr, Abfahrt um 14:30 Uhr, 332 Seemeilen bis Cozumel, Ankunft dort um 10:00 Uhr. Bei einer Durchschnittsgeschwindigkeit von 20 Knoten (mehr als 21 Knoten schafft dieses alte Schiff leider nicht), wäre eine Abfahrt 3 Stunden später (oder eine entsprechend frühere Ankunft) möglich gewesen.
      Ich kann mich des Eindrucks nicht erwehren, daß die effektiven Liegezeiten absichtlich künstlich verkürzt werden, um das Organisieren von individuellen bzw. die Buchung von lokalen Landausflügen möglichst zu erschweren.


      Mitreisende

      Eines der größten Probleme einer MSC-Kreuzfahrt sind die Mitreisenden. Wenn man mit einer amerikanischen Kreuzfahrtgesellschaft fährt, bestehen die Mitreisenden üblicherweise zum größten Teil aus US-Amerikanern. Natürlich gibt es dort auch immer einige Kanadier, Australier und Briten. Diese Leute sind erfahrungsgemäß fast immer sehr höflich, ausgesprochen rücksichtsvoll und freundlich (ok, vielleicht mal abgesehen von der typischen Carnival-Klientel) - und sie sind fast immer auch zu einem Small Talk bereit. Auf einem MSC Schiff sprechen die meisten Mitreisenden italienisch, spanisch oder portugiesisch, wobei sie nicht nur aus den Mutterländern dieser Sprachen kommen, sondern auch aus den ehemaligen Kolonien. Auf dieser Reise gab es zahlreiche Argentinier, Mexikaner und Brasilianer. Versuche eines Small Talks scheitern fast immer, da man bei diesen Landsleuten nicht einmal aller elementarste Englischkenntnisse voraussetzen kann. Verglichen mit den US-Amerikanern, die ich als Mitreisende schätzen gelernt habe, sind diese Leute sehr viel rücksichtsloser (drängeln gern und häufig, reservieren Liegen den ganzen Tag ohne sie je zu benutzen...) und sie sind immer sehr sehr laut, zumal sie auch gerne in großen Gruppen auftreten. Da kann es einem schon mal passieren, daß man um 2 Uhr Nachts (oder auch mal erst um 4 Uhr 30!) aufwacht, weil es ein lautes Palaver auf dem Gang vor der Kabine gibt (die Schallisolierung war auch nicht die beste). Nach zwei Wochen Kreuzfahrt ist man von deren ständigem lautem Rumgeplärre einfach nur noch genervt! Einigen dieser Mitreisenden hat zudem anscheinend noch niemand die Grundregeln der Fahrstuhlbenutzung beigebracht. Da wird mit Macht in den Fahrstuhl gedrängt obwohl ihn noch nicht alle Aussteigewilligen verlassen haben oder es wird in einen nach unten fahrenden Fahrstuhl eingestiegen obwohl man nach oben will (und damit wird der Fahrstuhl dann sinnlos verstopft).


      Sonstiges

      Im Vergleich zu amerikanischen Schiffen wird wenig auf Hygiene geachtet. Es gibt zwar die üblichen Ständer mit Mitteln zur Handdesinfektion, aber oft waren die Spender leer und es wurde zu keinem Zeitpunkt zur Benutzung aufgefordert.

      Der Kapitän hat zwar beim Kapitänsempfang ein paar Worte in 5 Sprachen vom Blatt abgelesen, sonst aber keinerlei der üblichen Durchsagen (Schiffsposition, Route, Wetter, Ereignisse...) vorgenommen. Zum Glück gab es aber auch keine Aufrufe zum Bingo oder ähnlichem. Dafür waren die Ansagen vom Kreuzfahrtdirektor z.B. nach jeder Theatershow in mindestens 5 Sprachen ausgesprochen nervig.

      Die Infoseite im Bord-TV war weitgehend unbrauchbar. Auf den Karten gab es keine Angaben zur bereits zurückgelegte Entfernung oder zur noch offenen Strecke, keine Anzeige der Geschwindigkeit, die Anzeige von Außentemperatur, Luftdruck, Windstärke und -richtung hat nicht funktioniert (es war z.B. angeblich immer genau 20°C bei Windgeschwindigkeit 0). Die anderswo üblichen Funktionen zur Anzeige des Bordkontos oder zur Buchung von Ausflügen gab es hier auch nicht. Sämtliche Uhren an Bord gingen konstant 12 Minuten vor - was sicher nicht dramatisch ist, aber ein Anzeichen von allgemeiner Nachlässigkeit.


      Anreise

      Erst am Nachmittag vor dem Abflug kam eine Email mit dem Hinweis, daß es die Kuba-Einreisekarte an einem MSC-Stand in der Nähe des Check-In-Schalters gibt. Dort wurde uns mitgeteilt, daß wir in Havanna unsere Koffer nicht selbst abholen müssen, stattdessen würden diese direkt zum Schiff gebracht. Am Flughafen Havanna stand dann direkt nach der Immigration ein Vertreter von MSC, der uns wiederum mitteilte, daß wir unsere Koffer doch selbst abholen und zum Bus bringen müssen. Alles etwas chaotisch.

      Die Tatsache, daß MSC für die Anreise die übelsten Airlines dieser Welt verwendet (Pfui-Teufel-Condor* und die dem Hörensagen nach noch miesere Air Europe), rundet das Gesamtbild ab. Dabei geben sie den Condor-Flug auf Ihrem Abreiseinfoblatt sogar noch als "MSC-Flug DE 2185" aus.

      * Uralte und entsprechend unzuverlässige Maschinen (bei der für den Hinflug verwendeten Maschine wurde kurz vor dem Start auf dem Vorfeld noch schnell eine Notreparatur vorgenommen; die auf dem Rückflug verwendete Boeing 767 mit der Kennung D-ABUZ ist mehr als 27 Jahre alt!), allerbilligste Vorfeld-Parkposition in Frankfurt noch hinter diversen Frachtfliegern mit entsprechend langer Busfahrt und ewiger Verzögerung bei der Gepäckausgabe, extrem enger Sitzabstand (30"=76cm!!!, sehr schmale Sitze (17"=43cm), extrem dünn und entsprechend hart gepolsterte Sitzmöbel mit bestenfalls Gartencenterqualität, miese Bordverpflegung ohne jede Wahlmöglichkeit (üblich sind auf Strecken dieser Länge zwei warme Mahlzeiten mit einer Wahl zwischen je 2 oder 3 Gerichten), kein normales Getränkeangebot (ohne Zuzahlung), extreme Kleinlichkeit beim Gepäck (sogar Handgepäck wird gewogen). Condor ist außerdem wahrscheinlich die einzigste Airline dieser Welt, die sich erdreistet sogar für das Bordunterhaltungsprogramm extra zu kassieren (9€)! Bei Condor fühlt man sich nicht wie ein Gast behandelt, sondern wie ein Transportfall.



      Aufgrund der zahlreichen Punkte, in denen MSC unter meinen Erwartungen geblieben ist und natürlich vor allem auch aufgrund der vorsätzlichen Täuschungen auf ihrer deutschen Webseite werde ich zukünftig lieber wieder mit amerikanischen Anbietern fahren.

Fragen zum Kreuzfahrtberater

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    • Im Zusammenhang mit der Anreisebuchung muß ich ausnahmsweise auch mal das Kreuzfahrtberaterteam kritisieren. Nach meiner Internet-Buchungsanfrage wurde mir mitgeteilt, daß es keine Flüge ab Frankfurt mehr gibt und ich mit Air Europe ab Düsseldorf über Madrid fliegen müsste. Dies hätte für mich sowohl auf dem Hin- als auch auf dem Rückweg eine Nacht im Zug bedeutet und natürlich eine insgesamt viel längere und umständlichere Anreise. Eine kurze Internetrecherche zeigte aber noch freie Plätze auf den Condor-Flügen (wie oben erwähnt auch sehr mies, aber immerhin nonstop), worauf ich meine Kreuzfahrtbuchung von der Zubuchung dieser Flüge abhängig gemacht habe, was dann plötzlich auch ganz schnell ging. Wahrscheinlich sind die Air Europe Flüge billiger. Condor ist zwar eine überaus erbärmliche Low Service Airline, aber keineswegs günstig.
Anmerkung kreuzfahrtberater.de:
Die Flüge werden direkt von MSC Kreuzfahrten bei den Fluggesellschaften eingekauft. Wenn Condor noch freie Flugplätze auf anderen Strecken frei hat, kann die Reederei nicht automatisch darauf zugreifen, sondern nur das eingekaufte Kontingent verwenden.

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1003 Bewertungen der MSC Armonia
Durchschnitt Gesamturteil Schiff: 3,4 von 5